Von Alexander Ochs
- Am Ende des Klimagipfels von Paris könnte eine tatsächlich historische, die Welt verändernde Einigung stehen.
Manchem Beobachter sind heute noch die Bilder von Kopenhagen präsent, vom Klimagipfel 2009, der als “Hopenhagen” mit so großen Erwartungen gestartet war und im Fiasko von “Flopenhagen” endete: Die Enttäuschung der Umweltaktivisten, die Erklärungsversuche der dänischen Verhandlungsleitung, die leeren Gesichter der erschöpften Verhandler. Doch US-Präsident Barack Obama schaffte es, im Moment der Niederlage als Sieger dazustehen. Er vermittelte dieses andere Bild von Kopenhagen, auf dem die Europäer nicht auftauchen: Obama, mit hochgekrempelten Ärmeln. Die Message: Hier wurde gerettet, was zu retten war. Gerettet wurde nicht das Klima, sondern lediglich ein Minimalkonsens. Danach wurde es für Jahre wieder deutlich stiller um die Klimadiplomatie.
Bis jetzt. Der Klimagipfel in Paris ist keiner der Zwischenjahre, in denen nur vorbereitet und debattiert wird – er ist wieder einer der Wichtigen, “a big one”, so wie Rio 1992, Kyoto 1997 und Kopenhagen 2009. Aber diesmal deutet vieles darauf hin, dass am Ende tatsächlich ein Sieg für alle stehen könnte; dass sich die Regierungen aller Staaten auf weitreichende Maßnahmen zum Klimaschutz werden einigen können. Am Ende des Klimagipfels von Paris, am 12. oder 13. Dezember 2015, könnte eine tatsächlich historische, die Welt verändernde Einigung stehen; eine Einigung darüber, wie Staaten wirtschaften, wie sie Energie produzieren und nutzen, wie sie mit ihren Wäldern umgehen, wie sie sich für Umweltveränderungen wappnen; und noch weitergehend, wie sie bei alledem miteinander umgehen. Continue reading »